
Effektive Friedensarbeit in Mali wird nicht durch internationale Militärmissionen geleistet. Viel mehr eskaliert die Situation im Land aufgrund der internationale Militärpräsenz. Statt Sicherheitslogik braucht es tiefgreifende Maßnahmen im Bildungs- und Sozialwesen um Gewalt einzudämmen. Ein Beispiel dafür kommt von unseren Friedensfachkraft François Tendeng.
Straßentheater gegen Extremismus
Eine der jetzigen EIRENE ZFD-Fachkräfte ist François Tendeng. Zusammen mit der Partnerorganisation ORFED unterstützt er die malische Bevölkerung bei der gewalt-freien Bearbeitung von Konflikten im Bereich der Friedenserziehung. Zu diesem Thema arbeitet ORFED in Gao, Bamako und anderen Städten mit Jugendverbänden, mit Führungs-frauen, mit Schulleiter_innen, mit Eltern und Lehrer_innen. Workshops in Mediation und das Gestalten von Austauschtreffen und Dialogräumen sind einige der Aktivitäten. Eine neue Methode ist das Straßen-Marionetten-Theater. François Tendeng benutzt Marionetten, um jungen Menschen eine Chance zur freien Meinungsäu-ßerung zu geben. Auch in Mali gehört der Jugend die Zukunft: „Wir nehmen in Mali immer nur die Menschen wahr, die zur Gewalt greifen, sei es bei den Dschihadisten oder bei der Armee. Es wird nicht gesehen, dass viele Ju-gendliche bewusst `nein` zur Gewalt sagen,“ beklagt François Tendeng, „Sie müssen wir stärken, denn sie sind das wichtigste Friedenspotential für das Land.“ Doch François Tendeng weiß, wie schwierig es ist, in einem Klima der Gewalt über Probleme und die politische Situation zu sprechen. „Mit Hilfe der Marionetten geben wir den Jugendlichen die Chance Themen anzusprechen, die im Alltag häufig tabuisiert werden, denn beim Theater spricht ja die Marionette und nicht der Jugendliche.