
Burundi liegt am Ufer des Tanganyikasees zwischen der DR Kongo, Ruanda und Tansania. Das ehemalige Königreich ist eines der kleinsten Länder in Afrika und mit rund 463 Einwohnern pro Quadratkilometer doppelt so dicht besiedelt wie Deutschland. Deutschland war es auch, dass Burundi als Teil der sogenannten Deutsch-Ostafrika Kolonie Ende des 19. Jahrhunderts beherrschte. Im Ersten Weltkrieg eroberte Belgien Burundi und übernahm das koloniale Unrechtsregime über die Menschen in Burundi. Die belgische Kolonialmacht konstruierte ähnlich wie im Nachbarland Ruanda zwei sozio-ökonomische Bevölkerungsgruppen und stellte in ihrem System indirekter Herrschaft die einen über die anderen. Gewaltsam ausgetragene Konflikte zwischen beiden Gruppen haben die Jahrzehnte nach der Unabhängigkeit geprägt. Das Friedensabkommen von Arusha aus dem Jahre 2000 weist den Weg zu Verständigung und Versöhnung. Doch weiterhin hemmen wiederkehrende politische Krisen die soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Zuletzt gab es 2015 einen gescheiterten Putschversuch mit anschließendem gewalttätigem Vorgehen gegen Oppositionelle. Burundi wird unter den fünf ärmsten Ländern der Erde aufgelistet. In dem immergrünen Agrarland mit bis zu drei Ernten im Jahr wird die Ressource Boden immer knapper. Starkregen und Dürre führen zu Ernteausfällen. Unklare Landrechte zwischen zurückkehrenden Geflüchteten und Dagebliebenen tragen zur Nahrungsmittelknappheit bei.
EIRENE engagiert sich seit 2007 mit Friedensfachkräften in Burundi. Im Rahmen des zivilen Friedensdienstes werden Versöhnung, Gewaltfreiheit, Geschlechtergleichheit und konfliktsensible Medienberichterstattung gefördert. Partner sind die katholische Jugendbewegung CHIRO, das Pressezentrum Maison de la Presse und der Journalistinnenverband AFJO in der Hauptstadt Bujumbura. Seit 2016 geben wir dem internationalen Friedensengagment religiöser Führungspersönlichkeiten Raum.
Ansprechperson Friedenskooperationen: Augusta Muhimpundu, muhimpundu [at] eirene [dot] org