Mali ist ein Binnenstaat in Westafrika, dessen Wirtschaftskraft hauptsächlich auf Landwirtschaft, Bergbau sowie dem Export von Rohstoffen beruht. Malis Herrscher machte Gold schon seit dem Mittelalter reich. Heute ist Mali drittgrößter Goldproduzent Afrikas. Die Kolonialherrschaft Frankreichs hat zur Export-Orientierung der Wirtschaft beigetragen, die dem Land keinen Wohlstand brachte. Mit der Unabhängigkeit wurden den Grenzen Mali neu gezogen. An einer geopolitisch wichtigen Migrations- und Handelsroute von Westafrika ans Mittelmeer gelegen ist Mali zunehmenden mit politischer Instabilität konfrontiert.
Im Jahr 2012 begann die 4. Tuareg-Rebellion. Der libysche Diktator wurde durch eine westliche Allianz gestürzt, viele seiner Söldner kehrten nach Mali zurück und starteten die Rebellion. Im Norden Malis brach die ohnehin sehr schwache Staatsmacht zusammen und Rebellengruppen übernahmen die Herrschaft. Djihadistische Gruppen auch aus dem Ausland beteiligten sich an den Unruhen. Es kam zu einem Militärputsch in Bamako.
2013 bat die malische Regierung die ehemalige Kolonialmacht Frankreich zu intervenieren. Die Rebellion wurde schnell besiegt. 2015 wurde das Friedensabkommen von Algier von der malischen Regierung und einigen wichtigen Rebellengruppen unterzeichnet. Andere wurden vom Abkommen ausgeschlossen.
Heute ist die Lage in vielen Teilen des Landes nicht sicher. Anschläge mit Toten und Verletzten passieren immer wieder. Die militärischen Operationen gehen vorbei an den Ursachen und Konsequenzen der Krise.
Der EIRENE Friedensdienst unterstützt lokale Partner in gewaltfreier Konfliktbearbeitung. Ihre Stimmen, in einem Klima der zunehmenden Militarisierung, zu stärken, ist ein wichtiger Beitrag für den Frieden und die Zukunft Malis.
Ansprechperson Friedenskooperationen: Daniel Dejdouboum, djedouboum [at] eirene [dot] org (djedouboum[at]eirene[dot]org)
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Wen braucht der Frieden - Friedensarbeit in Mali in 2021
In vielen Teilen des Landes herrscht Gewalt. EIRENE führt zusammen mit lokalen Partnerorganisationen ihre Friedensarbeit fort, auch nach Abzug der internationalen Missionen.