Die Rebellion in Mali von 2012 gilt als einer der brutalsten Aufstände nach der Unabhängigkeit des Landes. Bis heute wurden die menschlichen und materiellen Schäden nicht ausführlich ermittelt. Auch wenn dank der Friedensbemühungen tausende Binnenflüchtlinge nach und nach zurückkehren konnten, fordert die Krise bis heute viele Opfer. Seit 2015 steigen die Opferzahlen kontinuierlich, obwohl seitdem die internationalen Missionen stetig ausgebaut wurden. Es zeigt sich, dass die militärischen Operationen wenig zu einer Entspannung beitragen.
Die Krise des Landes hat sich durch zwei Staatsstreiche innerhalb von 9 Monaten (März 2020 und Mai 2021) weiter verschärft. Heute ist die Gesellschaft in zwei Lager geteilt: Diejenigen, die die Putsche befürworten und jene, die sie ablehnen.
Terroristische Anschläge, die hauptsächlich im Norden des Landes zu beobachten waren, haben sich auf das Zentrum und den Süden Malis ausgeweitet. Das Ausmaß der Angriffe hat die Gemeinden veranlasst, Selbstverteidigungsgruppen zu bilden. Es kommt zu Selbstjustiz und Denunziationen.
Gewaltfreie Friedensallianzen als wirksame Alternative
Seit 2007 fördert EIRENE zusammen mit ihrem malischen Partner ORFED die Friedensbildung in Mali. Oberstes Ziel ist es, die Bevölkerung des Landes bei der gewaltfreien Bearbeitung von Konflikten zu unterstützen. Wichtigster Ansatz dabei ist die Förderung des Dialogs, der Versöhnung und des friedlichen Zusammenlebens zwischen den unterschiedlichen ethnischen und sozialen Gruppen.
Mit Unterstützung einer Friedensfachkraft von EIRENE arbeitet das ORFED-Team mit verschiedenen Zielgruppen. Dazu gehören Jugendverbände, Frauen, Lehrer und Schüler aus verschiedenen Schulen in Bamako und der Stadt Gao. Zu den Aktivitäten gehören Workshops zu gewaltfreien Konfliktbearbeitung und Initiativen zur Bekämpfung von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus.
Ein wichtiges Medium für die Friedens- und Versöhnungsarbeit sind Lokalradios. So tragen die von ORFED unterstützen Radiosendungen zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts bei. Die Sendungen haben ganz konkret dazubeigetragen mehrere Konfliktsituationen in den Regionen Sikasso und Gao zu beruhigen.
EIRENE unterstützt ORFED in Mali bei der Ausbildung von Radiojournalisten in konfliktsensiblen Journalismus und der Überprüfung von "Fake News".
An einer geopolitisch wichtigen Migrations- und Handelsroute von Westafrika ans Mittelmeer gelegen, ist Mali zunehmenden mit politischer Instabilität konfrontiert. EIRENE unterstützt Aktivitäten und Anwaltschaft lokale