Gewaltfreiheit ist Basis unseres Handelns. Wir treten friedfertig auf und setzen uns engagiert und auch streitbar für konstruktive Konfliktbearbeitung und die Achtung der Menschenrechte ein. Wir vermeiden gewaltsames Verhalten. Wir decken Strukturen und Logiken auf, die Gewalt legitimieren.

  • Die Weltgemeinschaft braucht eine gerechte Verteilung von Ressourcen, die die Grenzen des Wachstums respektiert. Wir beachten deshalb bei der Beschaffung soziale und ökologische Kriterien und praktizieren einen rücksichtsvollen, solidarischen Lebensstil. Wir vermeiden im Rahmen unserer Einsichten und Möglichkeiten ein Einkaufsverhalten, das il­legale Geschäfte und Kriegsökonomien fördert.
  • Die Bewahrung der Schöpfung ist unser Auftrag gegenüber der gegenwärtigen und den nachfolgenden Generationen weltweit. Wir fördern nachhaltiges Wirtschaften, benennen Verschwendung und gehen sparsam mit natürlichen Ressourcen um.
  • Wir achten die Würde jedes einzelnen Menschen und begegnen einander mit Respekt. Wir diskriminieren niemanden wegen des Geschlechts, der Hautfarbe, der ethnischen oder sozialen Herkunft, der genetischen Merkmale, der Sprache, der Religion oder der Weltanschauung, der politischen oder sonstigen Anschauung, der Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit, des Vermögens, der Geburt, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung. (Auszug aus der EU-Charta).
  • Personen, die Unrecht, Ausbeutung oder Gewalt erlebt haben, begegnen wir mit besonde­rem Respekt. Wir bieten uns ihnen als Verbündete an in ihrem Kampf gegen Ungerechtig­keit und Unterdrückung. Wir streben danach jegliches Verhalten zu vermeiden, das über sie bestimmt, sie gefährdet oder schwächt. Wir verpflichten uns, Verstöße gegen die Men­schenwürde zur Sprache zu bringen und bei Bedarf im internen Beschwerdeverfahren zu melden.
  • Die uns zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel (Mitgliedsbeiträge, öffentliche und pri­vate Zuschüsse und Spenden) verwenden wir sparsam und wirtschaftlich, zweckgebunden und zielorientiert. Mögliche Konflikte zwischen persönlichen Interessen und den Interessen von EIRENE vermeiden wir oder legen sie gegenüber den entscheidenden Gremien offen.
  • Korruption und Veruntreuung unterlaufen Rechtsstaatlichkeit, gute Regierungsführung und gesellschaftliche Entwicklung. Dies benennen wir offen. Geldwerte oder andere Vorteile, die unser Verhalten kompromittieren könnten, dürfen weder Dritten gewährt, noch von uns selbst angenommen oder gar eingefordert werden.
  • Kritik und Kontrolle sind wichtige Elemente von Entscheidungsprozessen bei EIRENE. Entscheidungsverantwortung muss transparent, kollegial und in der Suche nach Konsens ausgeübt werden. Betroffene müssen zeitnah informiert werden. Dem jeweiligen aufsichtsführenden Gremium muss über Prozesse und Ergebnisse Rechenschaft abgelegt werden.
  • Wir achten die Gesetze unserer Einsatzländer und deren gesellschaftliche Normen, sofern sie nicht den Menschenrechten widersprechen. Wir fördern die politische, soziale und gesellschaftliche Teilhabe aller. Wir unterstützen unsere Partnerorganisationen, ihre Rollen im sozialen Wandel ihrer Gesellschaften wahrzunehmen und für Menschenrechte, Gerechtigkeit und Versöhnung einzutreten.  
  • Wir sind verlässlich und kommen eingegangenen Verpflichtungen nach. EIRENE informiert auf transparente Weise alle Beteiligten über die zukünftigen Pläne, Strategien und finanzi­ellen Rahmenbedingungen. In unvorhergesehenen Situationen suchen wir den engen Kon­takt mit unseren Partnerorganisationen und versuchen, negative Auswirkungen für die loka­len Partner und Bevölkerungsgruppen abzuwenden.
  • Wir sind uns bewusst, dass wir auch in unserem Privatleben als VertreterInnen von EIRE­NE wahrgenommen werden und die Glaubwürdigkeit von EIRENE an unserem Verhalten ge­messen wird. Auch um unserer eigenen Glaubwürdigkeit willen geben uns diese Leitlini­en Orientierung in unserem Privatleben.

Wir sind eine lernende Organisation. Wir brauchen die gegenseitige kritische und liebevolle Begleitung. Wir eröffnen in unserem Arbeitsalltag Gelegenheiten zum Feedback. Wir ach­ten dabei die Integrität unserer haupt- und ehrenamtlichen KollegInnen im Verein, in der Geschäftsstelle, in den Koordinationen und in unseren Partnerorgani­sationen. Wir vermei­den nach Möglichkeit beschämendes Verhalten.